Montag, 5. November 2012

Ein Ausflug kommt selten allein!

Während wir unsere Zeit zu zweit genossen, ging Roml noch Montag bis Samstag arbeiten. Jeder Tag begann mit dem Sunrise, besser kann der Tag nicht losgehen. Auf Arbeit bereitet sie das Frühstück vor und belegt jeden Tag  Sandwiches und mehr. Sie war unsere Sandwichqueen. Das harte arbeiten hatte sich für sie nun auch endlich gelohnt…im Laden direkt um die Ecke vom Restaurant lachte sie die ganze letzte Woche ein Longboard an: „“LOS ROMY! NIMM MICH“ rief es immer wieder. Sie hatte ihrs dooferweise in Deutschland zurückgelassen aber vermisste es ganz schrecklich. Mit dem ersten Lohn stolzierte sie in den Laden und war nun Besitzerin von einem Loaded Tan Tien. Direkt am Coogee beach gab es ein sogenanntes Bath, eine Art Becken was durch Klippen und Felsbrocken geformt wird. Roml ging nach der Arbeit hin und wieder dort mit den anderen Hostelmitbewohnern Schnorcheln und Sperrfischen.
Am Freitag stand währenddessen für uns beide als erstes der Taronga Zoo an. Wir hatten ziemlich verschlafen und standen erst gegen Mittag auf. Das war insofern ein Problem da wir noch Steffis Bankkonto eröffnen wollten und der Zoo bereits halb fünf schließt. Wir entschieden uns dafür das Bankkonto am nächsten Tag zu eröffnen um mehr Zeit für den Zoo zuhaben. Es ging also mit dem Bus quer durch die Stadt bis nach Circular Quay. Am Hafen kauften wir uns ein Ticket für die Fähre, um zum Zoo zu gelangen, jedoch vergaßen wir in unserer Eile sämtliche Vergünstigungen auszuspielen und bezahlten satte 55 Dollar statt 30 Dollar. Die Fähre fuhr innerhalb von 10 Minuten direkt zum zu  Zoo. Wir hatten einen wunderschönen Blick auf den Hafen samt Opera House, Harbour Bridge und der Skyline.
 
 
 Am Zoo angekommen ging es mit der Drahtseilbahn einmal über den kompletten Zoo bis hinauf auf die Bergspitze wo sich der Eingang befand. Der Zoo war riesig und bot diverse Vorstellungen zu bestimmten Zeiten an. Da wir aber so spät ankamen waren die meisten Vorstellungen schon vorbei. Wir liefen einfach willkürlich los und sahen unsere ersten Kängurus. Es ging weiter mit Krokodilen, Komodwaranen und Schlangen. Hier erfuhren wir nebenbei das wir nicht nur auf den Kontinent mit der giftigsten Spinne der Welt, sondern auch mit der giftigsten Schlange der Welt, der Inland Taipan, sind…TOLL! Australien beherbergt zehn der giftigsten Schlangen der Welt quer über den Kontinent verteilt.




 

 
 Wir widmeten uns dann auch den weniger gefährlichen Dingen und gingen zu den Giraffen, welche gerade gefüttert wurden. Hier bot es sich an ein paar tolle Fotos zu machen, da das Giraffengehege sich direkt vor der Skyline von Sydney erstreckte. Natürlich mussten wir auch zu den Affen...
 

 
 ...und ein paar Affen-Stanley-Vergleiche später ging es dann quer durch den Zoo zu den Spinnen. Hier sahen wir unsere erste Huntsmanspider, die wohl bekannteste Spinne Australiens. Sie kann angeblich Tellergroß werden, ist derb behaart und superflink. Die gefährlichste Spinne der Welt war gleich daneben und um ein vielfaches kleiner. Die Redbackspider. Sie ist super aggressiv und ihr Gift tötet einen ausgewachsenen Menschen innerhalb von einer Stunde. Das Problem an der ganzen Sache ist, dass sie sehr klein ist und man es wahrscheinlich nicht mit bekommt, wenn sie sich mal in den Schlafsack verirrt.
 
Mittlerweile war es kurz vor Zooschluss und wir liefen wieder zurück Richtung Ausgang. Unterwegs gingen wir noch durch eine Passage in der Kängurus und Wallabies frei herum liefen. Uns kam auch ein großer Emu, ein straußenähnlicher Vogel, entgegen, was uns für den ersten Moment wie erstarrt stehen ließ. Wir ließen ihn langsam vorbei und widmeten uns den Koalas und Kängurus.
 




 
 
Nun ging es per Drahtseilbahn und Fähre zurück ins Hostel. Hier wollten wir für zwei weitere Nächte buchen, nur leider war es schon voll. An diesem Wochenende war in Australien irgendein Footballfinale und deswegen reisten allmögliche Teams nach Sydney in die Hostels. Stanley telefonierte mit allen möglichen Unterkünften, nur waren alle voll, selbst die schäbigsten in den ärmsten Vierteln. Stanley versuchte es nochmal im Surfside Hostel wo er die letzten Wochen mit Romy gewohnt hatte aber Anita, die Besitzerin sagte ihm ebenfalls das alles voll ist. So hatten wir mal wieder ein Problem. Anita sagte aber auch, dass sie versucht irgendwie ein Bett für uns zubekommen. Stanley telefonierte weiter rum.. erfolglos. Ungefähr zwei Stunden später rief Anita zurück und sagte, dass sie ein Bett für uns habe. Gott sei Dank. Uns fiel ein Stein vom Herzen, immerhin standen wir kurz davor obdachlos zu sein. Beruhigt gingen wir zu Bett, doch bevor wir einschliefen konnten wir auf dem Flur noch jemanden reden hören und das auch noch sehr gut durch die dünnen Wände. Es war ein Deutscher der mit seiner  Mutti telefonierte. Er erzählte ihr, dass er heute im botanischen Garten gewesen sei und dort musste er auf Toilette… Groß! Haha hier wurden unsere Ohren immer größer und wir mussten uns schon das Lachen verkneifen. Er rechnete wahrscheinlich nicht damit das Deutsche mithören könnten. Jedenfalls erzählte er, das er dort neben einer Redbackspider saß, während er sein Geschäft verrichtete. Er sagte zu seiner  Mutter: „ Es ist schon ziemlich beängstigend neben der giftigsten Spinne der Welt zu kacken - ich wäre am liebsten heulend weg gerannt!“ Wir mussten so lachen und konnten uns nicht mehr halten und plötzlich war auch Ruhe auf dem Flur. Am nächsten Morgen checkten wir aus, eröffneten noch Steffis Bankkonto bei der Commonwealth bank und nahmen den Bus zum Coogee beach.

Stanley war schon ziemlich aufgeregt ihr die ganzen Leute aus dem Hostel vorzustellen. Im Hostel angekommen merkten wir, dass es hier ziemlich busy war. Es waren viele neue Gesichter da und die meisten Mädels waren beschäftigt die betten zu machen und die Zimmer zu säubern. Anita hatte auch nicht wirklich Zeit für uns. Sie drückte uns den Zimmerschüssel in die Hand und ging ihrer Arbeit weiter nach. Wir hatten mehr oder weniger Glück, für diese Nacht wurden wir in einem Vier-mann-zimmer untergebracht mit noch einem Mädchen. Doof war nur dass das Zimmer direkt hinter dem Zimmer der Footballmannschaft war – das konnte also eine interessante Nacht werden. Wir wussten nichts richtig mit dem angebrochenen Tag anzufangen und Romy war auch auf Arbeit. Letztendlich entschieden wir den Walk zum Maroubra beach zulaufen. Steffi war schon jetzt ziemlich begeistert von den Cliffwalks die es hier in Sydney gab. Den ganzen Weg über war es ziemlich kalt. Als wir die Klippen bei Maroubra erreichten, verweilten wir ein wenig dort und nach gut 15 Minuten bemerkten wir plötzlich das es schlagartig wärmer geworden war. Der Wind war von einer Sekunde auf die andere richtig warm geworden, was gut für uns war.  

 

Noch an den Klippen rief Dave, Stanleys ehemaliger Chef, an und bot uns an das wir das Wochenende kostenlos bei ihm übernachten könnten. Stanley wollte erst nicht richtig zusagen, da er Dave nicht ausnutzen wollte aber letztendlich nahmen wir das Angebot an. Wir liefen zurück ins Hostel und tranken dort abends noch ein, zwei Bier und gingen ins Bett. Zu dem Zeitpunkt war noch kein Footballteam weit und breit zusehen. Doch früh um fünf fiel dann der Hammer! Das Team war zurück und nahm das ganze Zimmer wortwörtlich auseinander. Irgendwie schaffte es auch einer unsere abgeschlossene Tür auf zu knacken. Unsere Nacht war ab da dann auch vorbei. Doch wir mussten sowieso aufstehen, da wir uns am Vortag mit Dave ausgemacht hatten zusammen den Sonnenaufgang anzuschauen. Also ging es früh um sechs zu dritt zum Strand, wo wir Dave trafen. Mit Sonnenaufgang war jedoch an dem Morgen eher nicht viel, da es total bewölkt war. Wir klärten mit ihm noch alles nötige für die Wohnung ab und gingen zurück ins Hostel, während Dave mit Romy auf Arbeit fuhr. Wir schliefen noch bis 10 Uhr und checkten gegen 11 aus. Wir mussten nun noch bis 15 Uhr im Hostel bleiben, weil wir erst dann über Daves Haushälterin in die Wohnung kamen. Als wir dort ankamen begrüßte uns die kleine thailändische Haushälterin und ging „scheinbar“ ihrer Arbeit nach, während wir uns es in unserem neuen Zimmer mit Queensizebett bequem machten. Es wurde nach zehn Minuten verdächtig still und wir wunderten uns wo die Haushältern war. Stanley schaute nach und aus Daves Zimmer war Musik zuhören. Er schlich langsam an die Zimmertür und lugte vorsichtig herum. Er konnte seinen Augen nicht trauen. Das Mädel lag wirklich in Daves Bett und pennte….Easy Money! Stanley wollte sie nicht weiter bei ihrer Arbeit stören und kam zurück ins Zimmer. Wir trafen uns später am Nachmittag mit Romy und gingen zusammen zum Strand. Dort versuchte Stanley wieder mal verzweifelt Roml los zu werden, in dem er Sie einbuddelte.
 
Wir entspannten nun ein wenig am Strand, der eine mehr und der andere weniger. Nachdem Strand ging es wieder zurück in die Wohnung wo wir Dave trafen. Er wollte ein bisschen was trinken gehen, also machten wir uns auf in die umliegenden Pubs aber zunächst ohne Romy da sie zuvor noch einen GANZEN (!!!) Broiler verspeißen wollte! Stanley wollte Dave unbedingt einen Snakebite zeigen [ein typisch englisches Getränk] aber da die Leute zu schnell zu betrunken davon wurden, durfte es nicht mehr serviert werden. Wir versuchten unser Glück also im nächsten Club. Was den Snakebite anging hatten wir auch hier kein Erfolg aber Dave kannte die Barkeeper und somit bekamen wir jeden Drink für 5 Dollar, was in Australien spott billig ist. An dieser Bar sollte es dann auch ganz schön zu Faden gehen. Stanley erzählte ihm vor ein paar Tagen das er total auf Jägermeister stehe, was Dave sehr zu begeistern schien. Irgendwie sah er es auch als eine Art Wettbewerb gegen einen Deutschen zu trinken[ Der Ruf unserer deutschen Trinkkultur eilt uns voraus. Jeder der mit Stanley trank, machte einen Wettbewerb daraus aber DONT MESS WITH GERMAN! :D] Das hieß dann für uns das wir jeden Drink exen mussten. Jeder gab immer eine Runde aus und diese fielen nicht wirklich klein aus. Jede Runde bestand aus mind. 3 Drinks für jeden. Das ging mehrere Runden so und irgendwann kam auch Romy dazu und teilte sich die Drinks mit Steffi. Am Ende hatten wir zu viert 300 Dollar ausgegeben!! So fühlten wir uns auch, besonders Stanley hatte sich Bonez-mäßig die Lichter ausgeschossen. Wir machten nochmal den obligatorischen McDonalds-stopp und machten uns dann abgesehen von Dave alle nach Hause. Bevor Stanley ins Bett fiel traf er noch alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen um einen ‚dreckigen‘ Teppich oder sonstiges zu vermeiden. Am nächsten Morgen waren wir ziemlich verwundert, da es uns an sich ganz gut ging. Stanley hatte ein wenig Nackenschmerzen aber das war‘s. Wir frühstückten mit Romy noch auf dem Balkon bevor sie sich mit den anderen Hostelbewohnern auf den Weg zum Parklife-Tagesfestival ganz in der Nähe vom Coogee beach machte. Der Versuch kostenlos aufs Festivalgelände zu komme ist leider gescheitert. Einer wurde von den Ordnern sogar bei dem Versuch erwischt und somit mussten alle den Eintritt bezahlen. Romls persönliches Highlight war die Sängerin `Robyn`. Sie machte den Tag für sie unvergesslich. Bei uns stand dafür der Bondi Walk auf dem Plan. Direkt zu Beginn sahen wir, wie eine Hochzeit direkt an den Klippen vorbereitet wurde. Wir wollten eigentlich weiter nur Steffi konnte ihre Blicke nicht von dem Ambiente wenden. Irgendwann konnten wir uns dann doch losreißen und liefen weiter. Es gab einen kleinen inoffiziellen Pfad der direkt in/unter/an den Klippen endete, wo man dann auch super entspannen konnte und dem Meer zusehen konnte, wie es immer und immer wieder an die Felsen schlug.
 
Nachdem wir auch hier genug hatten liefen wir weiter über die ganzen kleinen Stadtstrände bis zum Coogee-Bronte beach, wo wir uns einfach an den Strand legten und Pigmente haschten. Das einzigste was mal wieder störte war der elend kalte Wind und wir hatten nix weiter zum anziehen mit. So entschlossen wir uns nach einem kleinen Nickerchen ein bisschen in Bewegung zu kommen und weiter zum Bondi beach zulaufen.


 
 Nach gut 20 Minuten waren wir dann auch da und schlenderten über die Promenade. Nach einem kurzen Snack ging es dann weiter über Bondi Junction, einem Shopping Centre, nach Hause. Wir waren mittlerweile urst durchgefroren und einfach nur noch froh ins warme zukommen. Als wir endlich ein wenig zur Ruhe kamen merkte Stanley, wie es ihm zunehmend schlechter ging…er hatte sich erkältet.. Schon wieder! So war der restliche Tag für ihn gelaufen. Steffi versorgte ihn mit Tee und wertete später mit Dave noch den vorherigen `Saufabend´ aus, bevor sie dann auch fix und fertig ins Bett fiel.

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