27.10. – 29.10. 2012
Auf dem Plan stand nun, dass wir nach Brisbane fahren, uns
dort mit Dave (ehemaliger Chef aus Sydney) treffen und es uns in seinem
Penthouse gutgehen lassen. Leider musste Dave uns aber kurzfristig absagen, da
er zu viel Stress auf Arbeit hatte und nicht frei nehmen konnte. Für uns war da
natürlich richtig ärgerlich. Nicht nur, dass wir uns mittlerweile richtig auf
Dave gefreut hatten, sondern hatten wir auch unseren ganzen Zeitplan inkl. der Route
danach ausgerichtet. Wir waren wirklich etwas ratlos und geknickt. Dave machte
uns aber zu unserer Überraschung ein anderes Angebot. Er erzählte uns, dass
seine Eltern auch ab und zu das Penthouse nutzten und die beiden kein Problem damit
hätten wenn wir vorbeischauen würden. Allerdings sind seine Eltern nicht dieses
Wochenende in dem Penthouse, sondern erst Ende nächster Woche. Ein bisschen
überrumpelt und leicht skeptisch überlegten wir nun, was wir machen sollen. Letztendlich
viel uns die Entscheidung gar nicht mehr schwer. Wir hatten jetzt noch gut eine
Woche Zeit um uns Nationalparks oder die Küstenregion unterhalb Brisbanes genauer
anzuschauen und danach würde es für ein paar Tage ins Penthouse gehen …. Irgendwie
klang das nach einem sehr guten Alternativplan! Wir ließen uns also die Kontaktdaten
von Daves Eltern geben, um mit denen alles weitere auszumachen. Anstatt nach Brisbane führte es uns nun zu einem etwas „spezielleren“ Ort. Viele Leute unterschiedlichsten
Alters schwärmten davon und legten es uns ans Herz jenes kleine Städtchen aufzusuchen.
Wir reden von Nimbin. Das ist ein kleiner Ort mitten in einem alten Vulkangebirge.
Hier stand die Zeit still und die Menschen sahen alles ein wenig lockerer. Der
Grund dieses Lebensstiles war zum einem der Hang zum Hippiedasein und der
andere die Sucht nach einer kleinen Pflanze namens Marihuana. Kurz und knackig:
Die Leute kifften von früh bis spät wie die Bagger und schoben ihr 24/7-Stunden-
Filme. Mit dieser Vorstellung fuhren wir nun dorthin. Der Weg durch die von
Regenwäldern bewachsenen Berge war unglaublich. Wir sahen auch unsere ersten Farmen, doch zu dem Zeitunkt dachten wir noch nicht daran anzuhalten und nach Arbeit zu fragen. Es wurde ja immer geagt Farmarbeit zu finden ist ganz leicht und selbst die Backpacker behaupteten dies...also machten wir uns noch keine weiteren Gedanken darüber.
Unser Weg führte uns höher ins Gebirge.
Immer seltener wurden die Dörfer, Farmen, entgegenkommende Autos, dafür nahmen
die steilen und engen Schikanen zu. Nachdem wir so ziemlich ganz oben angekommen
waren führten uns die Straßenschilder wieder hinab ins Tal. Dort kamen wir
schließlich im sagenumwobenen Nimbin an. Siehe da unsere Vorstellungen hatten
sich bestätigt. Die Häuser hätten bunter nicht sein können und überall
liefen die in den 70er Jahren stehen
gebliebenen Leute herum…absolut urig! Wir parkten unser Auto und stürzten uns
ins „grüne“ Paradies.
Es dauerte keine fünf Minuten da wurde Stanley schon ‘ganz
heimlich‘ mitten auf der Straße das erste Gras angeboten. Das wiederholte sich
auch aller paar Minuten. Selbst die Leute die einen kurz vorher schon
angesprochen hatten, boten einem schon wieder Gras an. Man brauchte die Leute
nur eine Sekunde zu lang anschauen und schon schoss:“ Wanna some weed?!“ aus
ihren Mund. Meistens nuschelten und flüsterten
sie so sehr, dass wir nur “ Wasawied?!“ verstanden. Somit kam es auch ab und an zu
Situationen in denen man dreimal nachfragen musste was sie von einem wollten,
was die „Dealer“ dann auch ziemlich nervte. Wir waren also, selbst wenn wir es
wöllten, zu doof um Drogen zu kaufen. Wir schlenderten durch die Läden, welche
teilweise nur Ramsch verkauften und ließen Nimbin auf uns wirken. Halloween
stand vor der Tür und so hatten sich die Läden auch eingerichtet. Es gab sogar
einen Laden der ausschließich Perücken und Gruselmasken verkaufte, so etwas hält
sich wahrscheinlich auch nur in Nimbin. Wir liefen weiter auf dem Gehweg und
kamen an einer Omi vorbei die ein Buch auf ihrem Schoß liegen hatte. Als wir
genau auf ihrer Höhe waren öffnete sie plötzlich ihr Büchlein und zauberte
Unmengen an Cookies [ Haschkekse] daraus. Nachdem wir auch das freundlich
abgelehnt hatten gingen wir weiter und kamen an einem alten Hippiemuseum an, in
welches wir regelrecht hinein geschoben wurden. Es war ein Museum, welches liebevoll
bis in kleinste Detail auf Hippie eingerichtet war aber an sich eher an eine
große Messibude erinnerte. Wir waren etwas geteilter Meinung. Einerseits war überall
irgendwelcher Ramsch der mehr oder weniger mit der Hippiezeit zu tun hatte und
manchmal sah man wirklich etwas Informatives… wenn man denn ganz genauer hin
sah. Jedoch packte uns irgendwann der Charme des Hauses und man fand immer
wieder irgendwelche interessante oder lustige Dinge. So liefen wir sogar
zweimal durchs Haus, um auch die kleinsten Details näher zu betrachten.
Wir
schauten uns noch eine ganze Weile in der Stadt um, besuchten einen kleinen
Flohmarkt und machten uns zurück zum Auto. Unser nächstes Ziel war der Springbrook
Nationalpark. Es ging wieder quer durchs
Gebirge. Mittlerweile wurde es ziemlich spät und so entschieden wir uns in der
nächstgrößeren Stadt, welche ins unserem Falle Murwillhumba war, zu
übernachten. Auf halben Weg sahen wir einen seltsam aussehenden Berg, der alle
anderen überragte. Da wurde Stanley langsam neugierig. Ihm hatte jemand in
Byron Bay erzählt, dass es einen Berg in der Nähe gäbe, welcher das erste Fleckchen
Erde in Australien sei, welches zuerst von den Sonnenstrahlen am Morgen berührt
wird.
Wir waren uns nicht sicher also wollten wir im Infocenter nachfragen, um
welchen Berg es sich nun handelt. Leider musste das bis zum nächsten Tag warten,
denn wir verpassten die Öffnungszeiten. Nun hieß es wieder schnell Abendbrot
essen und einen Schlafplatz finden bevor es dunkel wird. Da wir mittlerweile
alte Hasen im Campingbusiness waren wussten wir, dass wir wieder raus aus der
Stadt mussten, um einen kostenlosen Schlafplatz zu finden. Nach kurzer Suche
fanden wir eine Rest Area auf der wir über Nacht stehen und campen konnten. Am nächsten Morgen wurden wir unsanft von einigen frei herumlaufenden
Hähnen geweckt. Da die hässlich aussehenden Dinger keine Angst vor Menschen
hatten kamen sie auch direkt bis ans Zelt bzw. Auto … umso lauter war das Gekrächtze
natürlich dann. Putzmunter aber trotzdem noch etwas überrumpelt von der
unfreiwilligen Weckaktion blieben wir noch ein paar Minuten liegen. Plötzlich
bemerkten wir wie neben uns ein Auto parkte und jemand ausstieg. Steffi hob
langsam den Kopf und zog ihn sofort wieder zurück. Da kam doch tatsächlich ein
Ranger direkt auf uns zugelaufen. Wir hatten wirklich schon wieder die
schlimmsten Befürchtungen. Wenn man nämlich in Australien beim „wild in der
Pampa campen“ erwischt wird, fangen die Strafen dafür bei 150 Dollar an. Jetzt
kamen wir ernsthaft ins Grübeln, ob wir möglicherweise das Schild am Eingang
des Parkplatzes falsch gelesen hatten. Der Ranger machte allerdings keine
Anstalten bei uns an die Scheibe zu klopfen, sondern klemmte nur einen gelben
Zettel unter unseren Scheibenwischer. Bevor wir uns jedoch aus dem Auto trauten
beobachteten wir ihn noch, wie er dasselbe auch bei allen anderen Campern
machte. Irgendwann war die Neugier zu groß und Stanley huschte nach draußen, um
den Zettel genauer zu begutachten. Das erste was uns ins Auge fiel waren die
fetten Zahlen darauf „150$ - 500$“. Puh, da war uns erst einmal anders. Wir
begannen den Zettel genauer zu lesen und bemerkten, dass es kein Ticket war,
sondern ein Informationsblatt. Darauf stand, dass man nur maximal 24 Stunden hier
mit dem Auto stehen darf, unsere Fahrzeugdaten nun erfasst wurden und wir in
der kommenden Nacht nicht wieder hier campen dürften. Somit stellen die Ranger
quasi sicher, dass wirklich niemand länger als einen Tag auf dem Platz
übernachtet/steht. Nach dem kurzen Schock folgte also die Erleichterung. Wir
machten uns wieder zurück in die Stadt und fragten im Infocenter nach dem
riesigen Berg. Es stellte sich heraus, dass es wirklich der besagte Berg war.
Wir holten uns sämtliche Informationen ein, die man brauchte um den Berg namens
Mount Warning zu besteigen. Es war ziemlich bewölkt und immer wieder regnete
es. Das Wetter war also nicht das Beste für einen Aufstieg, zumal die Aussicht aufgrund
der vielen Wolken wahrscheinlich gleich Null sein würde. Stanley wollte aber
unbedingt hoch. Wir waren uns nicht sicher ob es sich wirklich lohnt aber
entschieden uns nach langem Überlegen trotzdem hochzumachen. Schon der Weg mit dem Auto bis zum Parkplatz
hatte es in sich. Es ging super steil bergauf, die Straßen war so eng das
gerade nur ein PKW durchpasste und daneben ging es meterweit bergab. Am
Parkplatz machten wir uns bereit für den 4 Kilometer langen Aufstieg auf den
1300 m hohen Mount Warning. Mit Wanderschuhen, vollen Rucksäcken, Regenjacken
und Handys für den Notfall ging es nun los. Anfangs ging es bergauf aber es war
trotzdem ein angenehmes Laufen durch den Regenwald.
Langsam kamen glitschige Steine sowie
gefährlich Abhänge dazu und man musste sehr darauf achten wohin man tritt. Nach
ca. der Hälfte der Strecke machte Steffi schlapp. Ihr Husten machte ihr einen
Strich durch die Rechnung und zwang sie zur Umkehr. Sie ging zurück zum Auto
und vertrieb sich dort die Zeit mit Tagebuch schreiben…später sollte sich diese
Entscheidung noch als sehr gut herausstellen. Wir hingegen versuchten weiter
den Berg zu erklimmen, was allerdings immer schwieriger wurde. An uns liefen
Jogger und ältere Leute vorbei, wie als wäre der Aufstieg für sie ein Klacks.
Wir wussten echt nicht wie das ging. Wir waren schon total geschafft als wir „nur
noch“ 400 Meter bis zum Gipfel hatten. Doch dann sollte der Spaß erst richtig
beginnen. Plötzlich endete der Weg und
wir standen vor einer Art Felswand an der eine Metallkette angebracht war. An
dieser mussten wir also die letzten 400 Meter hoch klettern und versuchen nicht
abzurutschen. Es war eine Qual. Unsere Arme sowie Beine waren danach wie
Wackelpudding und unsere Hosen waren durch die Erde und schmutzige Kette total
verdreckt.
Zu allem Übel wartete oben wirklich keine wahnsinnig tolle Aussicht
auf uns. Wir konnten zwar die umliegende Umgebung sehen da es sich ein wenig
aufgezogen hatte, doch blieb die Sicht bis nach Byron Bay und weiter leider
aus. Trotzdem hatte es sich irgendwie gelohnt, denn wir hatten es geschafft
diesen Berg zu bezwingen und standen an einem ganz speziellen Ort in Australien!
Nun wartete „nur noch“ der Abstieg auf uns. Knapp 2 Stunden später kamen wir erst
bei Steffi am Auto an…klitschnass, durchgefroren und von oben bis unten voll
mit Dreck. Als Steffi das sah wusste sie nicht, ob sie lachen oder Mitleid
haben sollte. Da wir dringend etwas zum Aufwärmen und eine Art „Dusche“
brauchten fuhren wir zum nächsten Mc Donalds. Wir verbrachten rund 2 Stunden
damit uns zu waschen, alle Akkus wieder aufzuladen, etwas zu essen und unsere
weitere Route zu planen. Mittlerweile war es dunkel draußen und wir mussten uns
beeilen einen Platz für die Nacht zu finden. Am Auto angekommen schauten wir
nicht schlecht. Da hatten doch tatsächlich irgendwelche Spinner unser Auto mit
Eis beschmiert. Überall hingen Reste von Vanilleeis und Waffeln. Genervt
machten wir uns daran alles zu säubern und fuhren los, um endlich ins Bett zu
kommen. Leider durften wir heute nicht nochmal auf den Rastplatz von vorheriger
Nacht also mussten wir was Neues finden. Wir suchten und suchten und wurden
einfach nicht fündig. Letztendlich entschieden wir uns dafür unser Quartier
einfach an einer Straße aufzubauen die nicht so beleuchtet war.
Am nächsten Morgen ging es bei Zeiten nach Springbrook, was nur wenige Kilometer hinter der Grenze zu Queensland liegt. Hier sollte es eine begehbare Höhle geben, welche direkt unter einem Wasserfall lag. Wir waren schon ein wenig aufgeregt da wir nicht wussten wie die Grenzen und deren dazugehörigen Grenzkontrollen ausfallen würden. Wieder ging es durchs Gebirge und als wir oben ankamen sahen wir ein Schild: „ Welcome to Queensland“ und das war‘s. Keine Grenzkontrollen für uns. Das kam uns auch ganz gelegen da wir noch diverse Früchte mit uns hatten und wir hörten, dass man diese manchmal nicht mit über die Grenze nehmen darf. Wir kamen also im Springbrook Nationalpark an und frühstückten am hiesigen Picknickplatz, welcher im Übrigen mitten im Regenwald war. Doch wir waren nicht allein. Nicht unweit von uns entfernt frühstückte ebenfalls ein Känguru und auch ein ziemlich frecher Wildtruthahn genoss unsere Gesellschaft. Nachdem wir wirklich mehr als ausgiebig gefrühstückt hatten, starteten wir zu den Höhlen. Es ging wieder ins Tal hinab. Man muss dazu sagen egal in welchen Nationalpark man war, es wollte nie wirklich einer von uns voraus gehen, da man ständig irgendwelche Spinnennetze im Gesicht hängen hatte. An sich ist das ja nicht schlimm, nur wenn man bedenkt was einen in Australien alles für giftige und große Spinnen erwarten wurde einem da schon ein wenig anders. Als wir nun unten im Tal ankamen sahen wir schon die Höhle und liefen hinein. Sie wurde über Hunderte von Jahren durch den Wasserfall geformt und wurde immer und immer größer. Es soll hier sogar Fledermäuse und Glühwürmer geben, von denen wir aber leider nichts gesehen haben.
Am nächsten Morgen ging es bei Zeiten nach Springbrook, was nur wenige Kilometer hinter der Grenze zu Queensland liegt. Hier sollte es eine begehbare Höhle geben, welche direkt unter einem Wasserfall lag. Wir waren schon ein wenig aufgeregt da wir nicht wussten wie die Grenzen und deren dazugehörigen Grenzkontrollen ausfallen würden. Wieder ging es durchs Gebirge und als wir oben ankamen sahen wir ein Schild: „ Welcome to Queensland“ und das war‘s. Keine Grenzkontrollen für uns. Das kam uns auch ganz gelegen da wir noch diverse Früchte mit uns hatten und wir hörten, dass man diese manchmal nicht mit über die Grenze nehmen darf. Wir kamen also im Springbrook Nationalpark an und frühstückten am hiesigen Picknickplatz, welcher im Übrigen mitten im Regenwald war. Doch wir waren nicht allein. Nicht unweit von uns entfernt frühstückte ebenfalls ein Känguru und auch ein ziemlich frecher Wildtruthahn genoss unsere Gesellschaft. Nachdem wir wirklich mehr als ausgiebig gefrühstückt hatten, starteten wir zu den Höhlen. Es ging wieder ins Tal hinab. Man muss dazu sagen egal in welchen Nationalpark man war, es wollte nie wirklich einer von uns voraus gehen, da man ständig irgendwelche Spinnennetze im Gesicht hängen hatte. An sich ist das ja nicht schlimm, nur wenn man bedenkt was einen in Australien alles für giftige und große Spinnen erwarten wurde einem da schon ein wenig anders. Als wir nun unten im Tal ankamen sahen wir schon die Höhle und liefen hinein. Sie wurde über Hunderte von Jahren durch den Wasserfall geformt und wurde immer und immer größer. Es soll hier sogar Fledermäuse und Glühwürmer geben, von denen wir aber leider nichts gesehen haben.
Es ging weiter auf die nächste
Aussichtsplattform, von der man von oben in die Höhle hinein schauen und das komplette
Tal überblicken konnte. Nachdem wir hier
und da noch ein paar Fotos machten liefen wir weiter und kamen an einen
WIRKLICH riesigen Baum an. Den besten Vergleich hatte man wenn man sich direkt
daneben stellte.
Nun ging es wieder zurück zum Auto und wir fuhren zurück über
die Grenze nach New South Wales, raus aus den Bergen und wieder zur Küste
zurück.
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