24.10.-27.10.2012
Kurz bevor wir an unserem nächsten Ziel ankamen, führte uns
der Hwy über einen Berg und an dessen Spitze offenbarte uns ein Ausblick, den
man sich bis dahin nicht vorstellen hätte können. Wir überblickten grüne
Wiesen, die grüner nicht sein konnten und an deren Ende erstreckten sich die
langen Strände von Byron Bay.
In Byron Bay angekommen suchten wir uns einen Campingplatz
in der Nähe des Strandes. Beim Einchecken wurde uns schon gesagt, dass wir nur
bis Freitag buchen könnten, denn an dem Wochenende war irgendein Surffestival
in der Stadt. Aufgrund dessen waren bereits alle Unterkünfte in der Gegend
ausgebucht. Da wir eigentlich bis Samstag bleiben wollten fragten wir, ob wir
vielleicht noch eine Nacht dazu buchen könnten, falls jemand seine Buchung
storniert. Der Mann an der Rezeption war ziemlich nett und bot uns an das er
uns im Hinterkopf behält und so suchten wir zuversichtlich unseren Stellplatz.
Während wir uns darum kümmerten unsere Betten vorzubereiten, sprich Zelt
aufbauen und Auto umräumen, ging Steffi schon mal zur Küche des Camps.
Seit
Tagen redeten wir davon und nun sollte es endlich wahr werden. Es sollte
tatsächlich Nudeln mit Wurst, Käse und Tomatensoße geben. Uns lief das Wasser
im Munde zusammen, wenn wir auch nur daran dachten. Eine halbe Stunde später
konnte das große (Fr)Essen beginnen. Während wir total vertieft waren und nur
noch Nudeln im Kopf hatten, sprachen uns plötzlich 2 Typen an. Sie kamen uns
sofort bekannt vor und es stellte sich heraus, dass sie gegenüber von uns
campten. Rob, ein Australier um die 40 und Max, ein Deutscher Ende 20, machten auch
gerade einen kleinen Roadtrip die Ostküste entlang. Wie wir wollten sie auch
bis Samstag in der Stadt bleiben. Da wir uns auf Anhieb gut verstanden setzten
sie sich noch zu uns und wir unterhielten uns eine Weile. Nach dem Essen
wollten die beiden in die Stadt etwas Party machen. Romy war sofort Feuer und
Flamme und beschloss sie zu begleiten. Am nächsten Morgen trafen wir uns alle beim Frühstück wieder
und Rob bot uns an, dass wir mit ihnen zum Leuchtturm von Byron Bay fahren
könnten. Da wir eh vorhatten dort auch mal hinzumachen, sagten wir zu. Die
Straße zum Leuchtturm raus war sehr steil und schlängelte sich am Berg entlang.
Rob wusste bereits, dass die Parkplätze ganz oben sehr teuer waren und so ließ
er uns am Leuchtturm raus und fuhr wieder fast ganz nach unten. Zu unserem
Erstaunen stand Rob aber auch keine 5 Minuten später schon wieder neben uns.
Wir wussten, dass er sehr sportlich ist und wir hatten auch mal was von einem
Triathlet aufgeschnappt…doch das er SO extrem in Form war und solch eine Strecke
sonst nur die Aufwärmung vor dem eigentlichen Joggen lief, war uns nicht
bewusst. Nachdem wir uns den Strand bzw. den Küstenstreifen vor uns angeschaut
hatten, liefen wir zum Aussichtspunkt. Auf dem Weg dorthin beobachteten wir
schon Delphine, die in den Wellen spielten sowie Wale, die auf dem Weg Richtung
Süden waren. Vom Leuchtturm aus liefen wir einen Weg, der sich an den Klippen
entlang schlängelte und zu einer Art Landzunge führte. Allerdings war es an dem
Tag so extrem heiß, dass wir alle schon nach der Hälfte total kaputt waren. Wir
drehten also um, was Steffi sehr entgegen kam. Ihr ging es immer noch nicht
besser. Der Husten wollte einfach nicht weggehen.
Zurück im Camp gab Rob ihr
dann etwas gegen Erkältung und Rachenentzündungen… eine Art Teepulver, welches
gleichzeitig eine 1000er Schmerztablette beinhaltete. Das wäre das
Allheilmittel Nr. 1 meinte Rob. Während wir also beim Auto blieben und uns
ausruhten, Stanley hatte nach dem Walk auch wieder leichte Knieprobleme,
unternahm Romy was mit den Jungs. Diese hatten nämlich Surfstunden gebucht und
da wollte Romy natürlich zu schauen. Gegen Nachmittag machten wir uns nochmal
in die Stadt, da wir einkaufen mussten und in die Apotheke wollten. Wir
merkten, dass alles schon voll auf Backpacker ausgerichtet war und der
Tourismus Geldbringer Nummer 1 war. Überall konnte man besondere Angebote
sehen, die speziell für Rucksacktouristen waren. Byron Bay war der soziale Brennpunkt
der Backpacker und hier war auch jeder gleich. Hier drehte sich wirklich alles
nur drum am Strand zu chillen, zu surfen und Abends sein Hirn ins Delirium zu
befördern. Zum Abendbrot versammelten wir uns alle wieder am BBQ-Platz und die
angehenden Surfer berichteten von ihren ersten Versuchen im Wasser. Wir
entschieden alle heute nicht mehr viel zu machen und den eigentlich Partyabend
auf den nächsten Tag zu verschieben. Heute war der Tag, an dem wir hätten müssen abreisen, da wir
ja nicht länger buchen konnten. 10 Uhr war Check-Out und vorher konnte uns auch
niemand eine Auskunft geben, ob wir vielleicht noch eine weitere Nacht bleiben
könnten. Da wir voll darauf vertrauten, dass schon alles klappen wird, bauten
wir das Zelt nicht erst ab. Während wir mit unserem Auto vor zur Rezeption
fuhren, blieb Romy am Zelt und wartete. Gerade als wir auschecken wollten,
sagte der Mann hinter der Rezeption, dass wir bleiben könnten und nur den
Stellplatz wechseln müssten. Gesagt getan! Wir gaben Romy `go` und fuhren zu
unserem neuen Platz. Sie hatte sich inzwischen Max geschnappt und beide trugen
das Zelt quer durch das Camp, was etwas zur Belustigung der anderen Camper
beitrug. Als alles wieder hergerichtet war, ging Steffi direkt wieder ins Bett.
Wir vergnügten uns indes am Strand und versuchten uns weiter auf dem Surfbrett.
Man sagte uns das Byron Bay mit der einer der Top Surf Spots der Welt sein
sollte. Als wir ins Wasser gingen merkten wir auch warum. Die Wellen waren
nicht die größten aber die Strömung war so stark das man wirklich extreme
Schwierigkeiten hatte ein Bein vor das andere zu setzen. Das scheint allerdings
eine gute Voraussetzung fürs Surfen zu sein.
Am Abend stand heute eine wilde
Tour durch die Pubs und Clubs an. Wir wollten schließlich alle einmal sehen,
weshalb Byron Bay eine der Partyhochburgen schlechthin war. Bevor wir los
machten gingen wir nochmal zum Auto um uns umzuziehen und auf einmal raschelte
es deutlich lauter als sonst im Gebüsch. Wir holten vorsichtig unsere
Taschenlampe heraus, um nach zu schauen was es ist und da sahen wir es. Ein
Opossum hatte sich den kleinsten Ast ausgesucht den es finden konnte und aß
dort gemütlich. Es war schon ziemlich lustig, denn immer wenn wir unsere
Taschenlampe auf das Opossum richteten sah es uns an und rührte sich nicht,
aber wenn wir das Licht wieder ausmachten aß es gemütlich weiter. Später
starteten wir leicht angeheitert zu unserem ersten Ziel, der Karaoke Bar. Die
Stimmung dort war der absolute Hammer. Jeder tanzte und sang mit. Zu unserer
Überraschung waren darunter tatsächlich richtig gute Sänger und Rapper. Wir orderten
uns jeder einen Drink und beobachteten das bunte Treiben. Nach einer halben
Stunde kamen plötzlich 2 rot gekleidete Kerle in die Bar und sammelten den
Großteil der Gäste ein. Da begriffen wir erst, dass das eine Art Partybus war,
der Hostelbewohner aus Byron Bay von einem Club zum nächsten befördert.
Schlagartig waren ca. 2/3 der Gäste inkl. der guten Stimmung verschwunden. Es
war Zeit für uns die Location zu wechseln. Auf dem Weg dahin trafen wir einen
Straßenmusiker, der sich von allen anderen abhebte. Er spielte seine Gitarre
und hatte sie flach auf seinem Schoß liegen. Er zupfte und schlug auf sie ein
wie kein anderer. Der Sound der dabei entstand war so faszinierend das wir wie
angewurzelt stehen blieben[ Der Artist hieß Dylan Riley, falls jemand Interesse
hat].Danah ging die Tour weiter. Rob und Max führten uns zum `Chicky Monkeys`.
Dieser Club war für deutsche Verhältnisse ziemlich klein aber hier in Byron Bay
einer der größten. Das änderte aber nichts an der Stimmung. Der Club war eher
konventionell ausgestattet. Es kam einen so vor als hätte man versucht einen
Pub in eine Disko umzuwandeln und das ist ihnen auch gelungen. Es war
gerammelte voll und überall tanzten und tranken Backpacker aus aller Welt. Wir
schlossen uns an und tanzten ein wenig mit. Jedoch waren wir noch nicht soooo
zufrieden mit der Musik die da lief. Im Club trafen wir ein deutsches Mädchen
namens Julia. Wir hatten sie schon im Surfaris Hostel in Crescent Head kennen
gelernt und hier lief sie uns zufällig wieder übern Weg. Sie kannte noch einen
anderen Club, also machten wir uns nun zu sechst auf ins ‚Woodys‘. Hier hatten
wir endlich unseren Club gefunden. Er war noch ein Stück kleiner aber erinnerte
vom Aufbau stark an den ‚Rote Rüben Club‘ in Brand- Erbisdorf und die Musik war
auch unser Ding. So beklingelten wir uns hier und tanzten bis spät in die
Nacht. Gegen halb 2 am Morgen machten wir los aber Roml wollte noch unbedingt
bleiben. Also feierte sie mit Julia noch bis die Sonne aufging. Heute war Tag der Abreise und erschwert kam noch hinzu, dass
wir noch mehr oder weniger mit dem Alkohol zu kämpfen hatten. Wir mussten bis
spätestens 10 Uhr aus gecheckt haben. Während Rob und Max nochmal in die Wellen
sprangen, wollten wir weiter. So tauschten wir noch unsere Kontaktdaten aus und
verabschiedeten uns von ihnen.
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