Mittwoch, 21. November 2012

Surfen, saufen, Byron Bay


24.10.-27.10.2012
Kurz bevor wir an unserem nächsten Ziel ankamen, führte uns der Hwy über einen Berg und an dessen Spitze offenbarte uns ein Ausblick, den man sich bis dahin nicht vorstellen hätte können. Wir überblickten grüne Wiesen, die grüner nicht sein konnten und an deren Ende erstreckten sich die langen Strände von Byron Bay.


 
In Byron Bay angekommen suchten wir uns einen Campingplatz in der Nähe des Strandes. Beim Einchecken wurde uns schon gesagt, dass wir nur bis Freitag buchen könnten, denn an dem Wochenende war irgendein Surffestival in der Stadt. Aufgrund dessen waren bereits alle Unterkünfte in der Gegend ausgebucht. Da wir eigentlich bis Samstag bleiben wollten fragten wir, ob wir vielleicht noch eine Nacht dazu buchen könnten, falls jemand seine Buchung storniert. Der Mann an der Rezeption war ziemlich nett und bot uns an das er uns im Hinterkopf behält und so suchten wir zuversichtlich unseren Stellplatz. Während wir uns darum kümmerten unsere Betten vorzubereiten, sprich Zelt aufbauen und Auto umräumen, ging Steffi schon mal zur Küche des Camps.
 
Seit Tagen redeten wir davon und nun sollte es endlich wahr werden. Es sollte tatsächlich Nudeln mit Wurst, Käse und Tomatensoße geben. Uns lief das Wasser im Munde zusammen, wenn wir auch nur daran dachten. Eine halbe Stunde später konnte das große (Fr)Essen beginnen. Während wir total vertieft waren und nur noch Nudeln im Kopf hatten, sprachen uns plötzlich 2 Typen an. Sie kamen uns sofort bekannt vor und es stellte sich heraus, dass sie gegenüber von uns campten. Rob, ein Australier um die 40 und Max, ein Deutscher Ende 20, machten auch gerade einen kleinen Roadtrip die Ostküste entlang. Wie wir wollten sie auch bis Samstag in der Stadt bleiben. Da wir uns auf Anhieb gut verstanden setzten sie sich noch zu uns und wir unterhielten uns eine Weile. Nach dem Essen wollten die beiden in die Stadt etwas Party machen. Romy war sofort Feuer und Flamme und beschloss sie zu begleiten. Am nächsten Morgen trafen wir uns alle beim Frühstück wieder und Rob bot uns an, dass wir mit ihnen zum Leuchtturm von Byron Bay fahren könnten. Da wir eh vorhatten dort auch mal hinzumachen, sagten wir zu. Die Straße zum Leuchtturm raus war sehr steil und schlängelte sich am Berg entlang. Rob wusste bereits, dass die Parkplätze ganz oben sehr teuer waren und so ließ er uns am Leuchtturm raus und fuhr wieder fast ganz nach unten. Zu unserem Erstaunen stand Rob aber auch keine 5 Minuten später schon wieder neben uns. Wir wussten, dass er sehr sportlich ist und wir hatten auch mal was von einem Triathlet aufgeschnappt…doch das er SO extrem in Form war und solch eine Strecke sonst nur die Aufwärmung vor dem eigentlichen Joggen lief, war uns nicht bewusst. Nachdem wir uns den Strand bzw. den Küstenstreifen vor uns angeschaut hatten, liefen wir zum Aussichtspunkt. Auf dem Weg dorthin beobachteten wir schon Delphine, die in den Wellen spielten sowie Wale, die auf dem Weg Richtung Süden waren. Vom Leuchtturm aus liefen wir einen Weg, der sich an den Klippen entlang schlängelte und zu einer Art Landzunge führte. Allerdings war es an dem Tag so extrem heiß, dass wir alle schon nach der Hälfte total kaputt waren. Wir drehten also um, was Steffi sehr entgegen kam. Ihr ging es immer noch nicht besser. Der Husten wollte einfach nicht weggehen.




 
Zurück im Camp gab Rob ihr dann etwas gegen Erkältung und Rachenentzündungen… eine Art Teepulver, welches gleichzeitig eine 1000er Schmerztablette beinhaltete. Das wäre das Allheilmittel Nr. 1 meinte Rob. Während wir also beim Auto blieben und uns ausruhten, Stanley hatte nach dem Walk auch wieder leichte Knieprobleme, unternahm Romy was mit den Jungs. Diese hatten nämlich Surfstunden gebucht und da wollte Romy natürlich zu schauen. Gegen Nachmittag machten wir uns nochmal in die Stadt, da wir einkaufen mussten und in die Apotheke wollten. Wir merkten, dass alles schon voll auf Backpacker ausgerichtet war und der Tourismus Geldbringer Nummer 1 war. Überall konnte man besondere Angebote sehen, die speziell für Rucksacktouristen waren. Byron Bay war der soziale Brennpunkt der Backpacker und hier war auch jeder gleich. Hier drehte sich wirklich alles nur drum am Strand zu chillen, zu surfen und Abends sein Hirn ins Delirium zu befördern. Zum Abendbrot versammelten wir uns alle wieder am BBQ-Platz und die angehenden Surfer berichteten von ihren ersten Versuchen im Wasser. Wir entschieden alle heute nicht mehr viel zu machen und den eigentlich Partyabend auf den nächsten Tag zu verschieben. Heute war der Tag, an dem wir hätten müssen abreisen, da wir ja nicht länger buchen konnten. 10 Uhr war Check-Out und vorher konnte uns auch niemand eine Auskunft geben, ob wir vielleicht noch eine weitere Nacht bleiben könnten. Da wir voll darauf vertrauten, dass schon alles klappen wird, bauten wir das Zelt nicht erst ab. Während wir mit unserem Auto vor zur Rezeption fuhren, blieb Romy am Zelt und wartete. Gerade als wir auschecken wollten, sagte der Mann hinter der Rezeption, dass wir bleiben könnten und nur den Stellplatz wechseln müssten. Gesagt getan! Wir gaben Romy `go` und fuhren zu unserem neuen Platz. Sie hatte sich inzwischen Max geschnappt und beide trugen das Zelt quer durch das Camp, was etwas zur Belustigung der anderen Camper beitrug. Als alles wieder hergerichtet war, ging Steffi direkt wieder ins Bett. Wir vergnügten uns indes am Strand und versuchten uns weiter auf dem Surfbrett. Man sagte uns das Byron Bay mit der einer der Top Surf Spots der Welt sein sollte. Als wir ins Wasser gingen merkten wir auch warum. Die Wellen waren nicht die größten aber die Strömung war so stark das man wirklich extreme Schwierigkeiten hatte ein Bein vor das andere zu setzen. Das scheint allerdings eine gute Voraussetzung fürs Surfen zu sein.

 
Am Abend stand heute eine wilde Tour durch die Pubs und Clubs an. Wir wollten schließlich alle einmal sehen, weshalb Byron Bay eine der Partyhochburgen schlechthin war. Bevor wir los machten gingen wir nochmal zum Auto um uns umzuziehen und auf einmal raschelte es deutlich lauter als sonst im Gebüsch. Wir holten vorsichtig unsere Taschenlampe heraus, um nach zu schauen was es ist und da sahen wir es. Ein Opossum hatte sich den kleinsten Ast ausgesucht den es finden konnte und aß dort gemütlich. Es war schon ziemlich lustig, denn immer wenn wir unsere Taschenlampe auf das Opossum richteten sah es uns an und rührte sich nicht, aber wenn wir das Licht wieder ausmachten aß es gemütlich weiter. Später starteten wir leicht angeheitert zu unserem ersten Ziel, der Karaoke Bar. Die Stimmung dort war der absolute Hammer. Jeder tanzte und sang mit. Zu unserer Überraschung waren darunter tatsächlich richtig gute Sänger und Rapper. Wir orderten uns jeder einen Drink und beobachteten das bunte Treiben. Nach einer halben Stunde kamen plötzlich 2 rot gekleidete Kerle in die Bar und sammelten den Großteil der Gäste ein. Da begriffen wir erst, dass das eine Art Partybus war, der Hostelbewohner aus Byron Bay von einem Club zum nächsten befördert. Schlagartig waren ca. 2/3 der Gäste inkl. der guten Stimmung verschwunden. Es war Zeit für uns die Location zu wechseln. Auf dem Weg dahin trafen wir einen Straßenmusiker, der sich von allen anderen abhebte. Er spielte seine Gitarre und hatte sie flach auf seinem Schoß liegen. Er zupfte und schlug auf sie ein wie kein anderer. Der Sound der dabei entstand war so faszinierend das wir wie angewurzelt stehen blieben[ Der Artist hieß Dylan Riley, falls jemand Interesse hat].Danah ging die Tour weiter. Rob und Max führten uns zum `Chicky Monkeys`. Dieser Club war für deutsche Verhältnisse ziemlich klein aber hier in Byron Bay einer der größten. Das änderte aber nichts an der Stimmung. Der Club war eher konventionell ausgestattet. Es kam einen so vor als hätte man versucht einen Pub in eine Disko umzuwandeln und das ist ihnen auch gelungen. Es war gerammelte voll und überall tanzten und tranken Backpacker aus aller Welt. Wir schlossen uns an und tanzten ein wenig mit. Jedoch waren wir noch nicht soooo zufrieden mit der Musik die da lief. Im Club trafen wir ein deutsches Mädchen namens Julia. Wir hatten sie schon im Surfaris Hostel in Crescent Head kennen gelernt und hier lief sie uns zufällig wieder übern Weg. Sie kannte noch einen anderen Club, also machten wir uns nun zu sechst auf ins ‚Woodys‘. Hier hatten wir endlich unseren Club gefunden. Er war noch ein Stück kleiner aber erinnerte vom Aufbau stark an den ‚Rote Rüben Club‘ in Brand- Erbisdorf und die Musik war auch unser Ding. So beklingelten wir uns hier und tanzten bis spät in die Nacht. Gegen halb 2 am Morgen machten wir los aber Roml wollte noch unbedingt bleiben. Also feierte sie mit Julia noch bis die Sonne aufging. Heute war Tag der Abreise und erschwert kam noch hinzu, dass wir noch mehr oder weniger mit dem Alkohol zu kämpfen hatten. Wir mussten bis spätestens 10 Uhr aus gecheckt haben. Während Rob und Max nochmal in die Wellen sprangen, wollten wir weiter. So tauschten wir noch unsere Kontaktdaten aus und verabschiedeten uns von ihnen.

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