Dienstag, 14. Mai 2013

Cairns


23.04 - 27.04.2013

Gleich nach den ersten 5 Minuten in Cairns bekamen wir das Gefühl, dass das wohl einfach nicht unsere Stadt war. Erst einmal verfuhren wir uns wo es nur ging, denn entweder gab es kein Schild oder gleich 3, welche aber in verschiedene Richtungen zeigten. Schrecklich. Dann schienen die Campingplätze auch unheimlich überteuert und zu guter Letzt schüttete ich mir noch bei einem Bremsmanöver den halben Kaffeebecher übersT-Shirt. Der Tag ging richtig gut los. Irgendwann schafften wir es aber trotzdem eins der 5 Besucherzentren ausfindig zu machen. Eigentlich wollten wir uns ja nur über allgemeine Dinge informieren, wie eine billige Unterkunft oder die nächste Einkaufsmöglichkeit, doch 20 min nachdem wir rein gegangen waren, war etwas ganz anderes passiert. Jetzt hatten wir doch tatsächlich bereits für morgen die nächsten Schnorcheltour bzw. den nächsten Tauchgang gebucht. Da gerade keine Hauptsaison war, bekamen wir ein unglaublich gutes Angebot, welches wir einfach nicht ablehnen konnten. Nun ging es für uns direkt zu dem Zeltplatz, welchen uns die gute Frau auch noch empfohlen hatte. Dort packten wir schon einmal unsere Badesachen für morgen ein und gingen bei Zeiten ins Bett, da wir nur eine kurze Nacht haben würden.
Gegen 7.30 Uhr am nächsten Morgen checkten wir bereits ein und durften uns auf dem kleinen Schiff einen Sitzplatz suchen. Diesmal bestand die Gruppe fast ausschließlich aus Jugendlichen unsern Alters und auch die Crew bestand überwiegend aus jungen, chaotischen Leuten. Das könnte also ein durchaus lustiger Ausflug werden. Nach mehreren Einweisungen welche das Schnorcheln oder Tauchen betrafen, waren wir auch schon draußen am Riff. Die Fahrt dauerte diesmal nur 90 min, da das Great Barrier Reef sozusagen direkt vor der Haustür lag. Allerdings hatte es die kurze Fahrt wirklich in sich gehabt. Die nächsten Tage sollte ein Unwetter aufziehen und so langsam merkte man das auch. Wir hatten zwar 33 Grad und Sonne satt aber der Wind wühlte das Meer ziemlich auf, sodass der Wellengang nicht ganz ohne war. Doch bis jetzt war bei uns noch alles gut und wir freuten uns auf unseren Tauchgang, der bereits in einer halben Stunde beginnen sollte.  Als es dann endlich soweit war, wurden wir wieder in Wetsuits gesteckt, mit Sauerstoffflasche sowie sämtlichem anderen Klimbim ausgestattet und nacheinander vor an den Rand des Schiffes geführt. Da ich die letzte war, hatte ich genügend Zeit die anderen dabei zu beobachten wie sie versuchten, ohne nach hinten zu kippen oder zu stolpern, bis vor zum Wasser zu watscheln. Doch wenn man dann selbst an der Reihe war, merkte man erst wie schwierig das war. Ich kippte nach links sowie rechts und musste mehrfach halb aufgefangen werden, da die Schwimmflossen an meinen Füssen gegen mich arbeiteten. Ich war mehr als froh als ich endlich den kleinen Schups bekam und mich mit einem großen Schritt nach vorn ins Wasser fallenlassen konnte. Nun ging es wieder an sämtliche Unterwasserübungen was das Luft holen anging und es wurden erneut die Handzeichen getestet. Dann ging es endlich los. Diesmal waren wir viel entspannter als beim letzten Mal und konnten uns voll und ganz auf’s `Gucken´ konzentrieren.  Das Riff war diesmal noch farbintensiver, da das Wasser viel klarer und blauer schien. Wir sahen tausende Fische, Korallenformationen, 2 Schildkröten und einen riesen Barrakuda, welcher nach dem Tauchgang unterm Schiff auf uns wartete. Es war eine absolut tolle Erfahrung und irgendwie auch komplett anders als beim ersten Mal.




Direkt danach ging es für uns weiter mit Schnorcheln und selbst da konnte man noch wahnsinnig viel entdecken. Gut über eine Stunde verbrachten wir noch im Wasser bis uns der Hunger zurück zum Boot trieb. Während Stanley auch schon fleißig am Essen war und sich das Hühnchen, die Salate, Nudeln etc. schmecken ließ, bekam ich keinen Bissen runter. Mittlerweile war der Wellengang stärker geworden und ich hatte wirklich mit mir zu kämpfen. Zum Glück hatte ich aber noch Tabletten gegen Reiseübelkeit dabei und war nach rund 1,5 Stunden wieder putzmunter. Das konnten aber viele andere nicht von sich behaupten. Einige lagen auf dem Boot herum und versuchten das Gewackel so auszubalancieren, andere blieben direkt im Wasser, da man dort die Wellen besser verkraftete oder man machte es so elegant wie möglich und sperrte sich direkt im Klo ein. Kurz nach dem Mittag fuhren wir weiter zu einer anderen Stelle am Riff. Dort warteten 2 kleine Sandbanken auf uns zu denen man mit dem Glasbodenboot fahren oder direkt hin schnorcheln konnte. Wir entschieden uns fürs Letztere. Nach gut 10 min kamen wir auch schon an und legten uns an den weißen Sandstrand. Es war wie ein kleines Paradies mitten im Ozean, welches man allerdings nur bei Ebbe zu Gesicht bekam. Auf dem Rückweg zum Boot entdeckten wir sogar einen kleinen Stachelrochen und eine andere Tauchergruppe sah noch 2 schlafende Haie im Riff. Dieser erlebnisreiche Tag war also genau das was man sich von so einem Ausflug auch erhofft.



 
Den kommenden Tag verbrachten wir bis zum späten Nachmittag auf dem Campingplatz, da wir dem Trubel auf den Straßen entgehen wollten. Es war mal wieder Feiertag in ganz Australien, der „Anzac Day“. Abends schlenderten wir nur noch ein bisschen am Hafen entlang und liefen die Strandpromenade auf und ab, bevor wir unseren kleinen Stadtbummel begannen. Sobald es dunkel wurde schien Cairns erst richtig zum Leben zu erwachen und bevor wir uns versahen, fanden wir uns mitten auf einem Nachtmarkt wieder. Man konnte vom Honig über Souvenirs oder Schmuck bis hin zum Pelz alles kaufen. Ehrlich gesagt musste mich Stanley auch ab und zu von den Ständen wegzerren, da ich manchmal etwas die Zeit vergaß beim Herumstöbern.

 
An unserem letzten Tag in Cairns fuhren wir zu einem der nördlich gelegenen Strände namens Palm Grove und legten einen Badetag ein. Da erstens die angekündigte Sturmfront schon in Sichtweite war und wir ja in den nächsten Tagen eher Land einwärts reisen wollten, sollte das auch unser vorerst letzter Tag im und am Meer sein. Trotz des kühlen Windes hatte die Sonne noch genügend Kraft und so genossen wir die willkommene Abkühlung und kämpften gegen große Wellen an.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen